#SchleFaZ-Tour-Tickets:

Leckt mich doch am Ball!

722 | TVS 25/22

So, jetzt läuft sie also und wir haben sie am Hacken kleben – die WM, die keiner haben wollte! Also jedenfalls nicht so. Im Grunde ja eigentlich schon, nur halt woanders, wo man z.B. keine Zwangsarbeit zulässt, Homosexualität nicht mehr als geistige Abnormalität einstuft und Menschenrechte nicht bloß widerwillig in der Halbzeit als notwendiges Übel akzeptiert. Okay, da bleiben wahrscheinlich wesentlich weniger Länder über als wir glauben, aber vielleicht hätte man als möglichen Austragungsort ja doch noch eins finden können, für das sich fernab aller naiven Gutmenschelei zur Beruhigung des kargen Restgewissens zumindest ein einziger auch nur halbwegs logisch nachvollziehbarer Grund anführen ließe.

Denn reden wir doch mal ganz offen: egal wie sehr sich die verantwortlichen Schweinepriester auch in schäbiger Schönlaberei versuchen – NICHTS (mit Betonung auf ‚absolut gar nichts!!!‘) sprach jemals für Katar! Eine Vegetation aus Staub und Sand, gegen die die Sahara wirkt wie Tropical Islands, und dazu Temperaturen wie im Toaster, bei denen kein vernünftiger Mensch irgendein Lebewesen Fußball spielen lassen würde, nicht mal einen Leguan an der Playstation! Weshalb man die WM auch höchst kontraproduktiv in den Winter verschieben und erst mal noch fix unter dubiosen Bedingungen diverse vollklimatisierte Prunkstadien bauen lassen musste, um die bizarre Backofen-Bolzerei überhaupt möglich zu machen. Dazu noch die geschätzten 4000 Flüge, um die Teams, Funktionäre und Edel-Fans beim Stadion-Hopping kreuz und quer durch den Sandkasten zu transportieren und wir haben obendrauf eine Klima-Bilanz, als ob man mit der Aida zum Bäcker fahren würde um Brötchen zu kaufen.

Nie zuvor gab es rein objektiv betrachtet ein Land, in dem es weniger Sinn ergab, eine WM stattfinden zu lassen. So gesehen mehr als verständlich, dass sich die verantwortungsvollen Ethikficker der FIFA nur unwillig illegal mit absurd viel Geld davon überzeugen ließen, dies trotzdem zu tun. Denn Gier ist nun mal stärker als jede Vernunft. Was mich dabei allerdings persönlich so unfassbar wütend macht, ist ihre arrogante rotzfreche Dreistigkeit, mit der wir Zuschauer nun gezwungen werden, dieses korrupte Kasperle-Theater des weltweiten Wahnsinns auch noch mitzuspielen.
Selbst wenn wir irgendwie ja alle längst wussten, dass Korruption bei der FIFA inzwischen anerkannter Mannschaftssport ist und dort immer schon geschmiert, betrogen und geheuchelt wurde, dass es nur so brummt – diesmal haben Godfather Infantilo und seine Krökel-Mafiosi es echt übertrieben! Das Anschauen der Spiele am Ende zu einer moralischen Entscheidung für das Publikum werden zu lassen, nur um sich selbst schleimig grinsend die Kimme bis zum Anschlag voll Kohle zu stopfen – das ist fraglos die größte Sauerei der internationalen Sportgeschichte. Wisst Ihr was, Ihr skrupellosen Sackgesichter? Nehmt den Ball und schiebt ihn euch mit Schmackes dahin, wo die Sonne nicht hin scheint! Ich bete jedenfalls drei Katar Unser, wenn der ganze Scheiß endlich vorbei ist. Amen und Out.

Fernseh-Zirkus

Bei der verzweifelten Suche nach längst vergessenen und tief vergrabenen Formaten aus der Fernsehgruft, die man für das aktuelle Retro-Revival noch mal ausbuddeln und mit Elektroschocks temporär wiederbeleben kann, ist SAT1 auf dem ZDF-Friedhof fündig geworden! Freuen wir uns daher so gut wie möglich auf das Comeback von STARS IN DER MANEGE mit den üblichen Promi-Clowns zwischen Ponyreiten und Pudeldressur, mit sanfter Peitsche geleitet von Quizkandidaten-Dompteur Pilawa als Zirkusdirektor. Für mich eine Kinderkarte mit Lulle-Limo und Backstage-Käfig-Tour in den Werbepausen!

Dating-Marathon

Wenn ein Sender bei einem Format noch unsicher ist, wie scheiße es wirklich wird, spricht man gern vorab von einem spannenden ‚Experiment‘. So auch bei SWIPE, MATCH, LOVE? – REALITYSTARS IM DATENFIEBER für den Streaming-Service von RTL+. Hier müssen sich alleinstehende Kleinpromi-Imitatoren und Innen im Akkord via Smartphone durch die bekanntesten Dating-Apps flirten – und wer die meisten Knatteranbahnungs-Treffen über 30 Minuten Länge absolviert, hat gewonnen! Sollte es versehentlich aber wirklich funken, ist man allerdings raus, denn fürs Bumsen gibt’s nun mal keine Kohle!

TikTok-Taktik

Nachdem Deutschland unter Federführung des NDR beim ESC bereits seit vielen Jahren zuverlässig auf den allerletzten Plätzen landet, versucht man nun auch fernab der üblichen Casting-Wege neue Künstler für die musikalische Harakiri-Mission zu finden. So gibt es erstmals eine exklusive Zusammenarbeit mit der Social-Media-Plattform TikTok, über die man sich bewerben und der Community zur Abstimmung stellen kann. Außerdem geplant: flotte Aushänge an Bäumen und Laternen, coole Abreißzettel in Supermärkten und eine Telefon-Lawine mit NDR-Promis, die nach Zufallsprinzip Zuschauer anrufen und fragen, ob man vielleicht jemand kennt, der gut singen kann. Die rote Laterne muss mit allen Mitteln verteidigt werden!

Die #SchleFaZ-Wunschfilm-Deutschland-Tour 2024

Tickets

19:00 Hamburg Friedrich-Ebert-Halle
19:00 Bremen Pier 2
19:00 Lübeck Kolosseum
19:00 Rostock Moya
19:00 Leipzig Haus Leipzig
19:00 Frankfurt Batschkapp
AUSVERKAUFT
19:00 Saarbrücken Garage
19:00 Kaiserslautern Kammgarn
19:00 Magdeburg AMO
19:00 München Alte Kongresshalle
19:00 Stuttgart Theaterhaus
19:00 Erfurt Alte Oper