Noch mit nur einem „x“ startete die kalksche Edgar-Wallace-Hommage als „Der Wixer“ beim legendären Frühstyxradio. Von 1995 bis 1996 hieß es dort „Edgar Wallace lässt grüßen, Kalk & Welk grüßen zurück“ – mit einer der wohl aufregendsten und unheimlichsten Kriminalhörspielserien der Welt und das auch noch in 18 Teilen: Inspector Very Long und Chief Inspector Even Longer auf der Jagd nach dem gefährlichsten Superverbrecher aller Zeiten: dem WiXXer! Kreuz und quer durch London (in England) und nebenbei auch noch über den restlichen Globus führt die nervenaufreibende Verfolgungsjagd nach dem verwiXXten Schurkengenie, begleitet von der unvergänglich großartigen Wallace-Musik von Peter Thomas.

20

Als Oliver Kalkofe im Dezember 2001 sein erstes großes Kinoprojekt ankündigte, das für ihn damals „definitiv spannendste Projekt seit langem“, lief die Planung dafür schon seit Mai. Selbst Tourneepläne für dieses Jahr hatte er deswegen verworfen. Schon da war klar: der Film sollte lose auf eben dieser alten Frühstyxradio-Serie von Kalkofe und Welke basieren und auch deren Titel tragen: Der Wixer. Im Laufe der Produktion wurde dem Titel ein zweites „x“ spendiert: Der Kinofilm Der WiXXer sollte nun die ultimative Parodie auf die von Kalkofe und seinen Mitstreitern sehr geschätzten deutschen Spielfilme nach Motiven des Schriftstellers Edgar Wallace werden.

David Groenewold

Eine erste Drehbuchfassung hatten Kalkofe und Welke bereits geschrieben, als der Erfolg des in den deutschen Kinos immens erfolgreichen Comedy-Kinofilms Der Schuh des Manitu(Premiere im Juli 2001) bei potenziellen Investoren endlich für ausreichend

Christian Becker

Motivation gesorgt hatte, eine solide und komfortable Finanzierung auf die Beine zu stellen. Auf der Berlinale 2001 lief Kalkofe dem TV-Produzenten David Groenewold („Das Wunder von Lengede“, „Das Jesusvideo“) über den Weg. Groenewold unterbreitete sogleich konkrete Realisierungsvorschläge. Wenige Tage schloß sich „Bang Boom Bang“-Produzent Christian Becker an, der Kalkofe nur kurz sagte: „Mach’s!“ Bald stand fest: Der WiXXer würde von Becker als Koproduktion zwischen der RatPack Filmproduktion GmbH und dem Medienfonds German Film Productions GmbH & Co. KG produziert werden.

Vor der Perspektive, es somit definitiv nicht mehr mit einer Low-Budget-Produktion zu tun zu haben, begab man sich gleich an das Umschreiben des Buchs, denn nun gab es die Möglichkeit, für viele renommierte deutsche Comedystars Gastrollen in das Skript zu schreiben.

Oliver Kalkofe: „Vier Wochen lang haben sich Oliver

[Welke] und ich in Berlin in ein Hotelzimmer eingeschlossen und von morgens bis abends geschrieben. Dann kam Bastian [Pastewka] dazu, und dann haben wir zu dritt geredet und geredet. Wir hatten nichts anderes mehr im Kopf. Wir dachten nur noch an die Story, konnten nicht schlafen und wurden fast wahnsinnig dabei.“

Im Laufe der Arbeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Kalkofe, der neben seiner Autorenschaft auch Produzentenverantwortung zu übernehmen beabsichtigte, außerdem noch eine Hauptrolle in den Film übernehmen würde und dass Oliver Welke ebenfalls vor der Kamera zu sehen sein werde. Der Kinostart war grob für das Frühjahr 2003 projektiert, die Dreharbeiten für die zweite Jahreshälfte 2002.

Es dauerte dann doch alles ein wenig länger. Die Dreharbeiten begannen am 8. April 2003 in Prag. Was folgt ist ein deutsches Comedymärchen: zwei abendfüllende Spielfilme (der zweite mit Wallace-Star Joachim Fuchsberger in einer Hauptrolle), fast drei Millionen Kinobesucher, mehrere teils preisgekrönte innovative DVDs, Hörspiele und Bücher.