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440. Mentalmediale Klimakatastrophe (TVS 02/12)

Der Versuch, beim TV-Klimagipfel in Köln-Hürth einen einheitlichen Rettungsschirm zur Regelung des Schadstoff-Ausstoßes aller deutscher Fernsehstationen zu verabschieden, ist größtenteils gescheitert. Bevor man sich voneinander verabschiedete wurde allerdings verabschiedet, dass bis 2015 ein verabschiedungsfähiges Abkommen vorläufig verabschiedet werden soll, dass 2020 gegebenenfalls in Kraft treten könnte, falls sich die betreffenden Sender bis dahin nicht schon selbst verabschiedet haben.

Der EU-Verbund der Ewig-Ungesehenen Kleinstationen und Entwicklungssender drängte auf verbindliche Richtlinien im gemeinsamen Bestreben, die Ausstrahlung von Formaten mit erhöhten Schwachsinns-Emissionen auf ein für das menschliche Hirn erträgliches Maß zu reduzieren. Man stützte sich hierbei auf die Studien unabhängiger Forschungsinstitute, die in zahlreichen Versuchs-Anordnungen mit Ratten, Amöben und Hängebauchschweinen nachweisen konnten, welche Reaktionen eine temporäre ungefilterte Bestrahlung mit Doku-Soaps, Fake-Reality-Formaten oder Telenovelas bei lebenden Organismen hervorruft.
Kognitive Dissonanzen, unkontrollierbare Blähungen, cerebrale Ozonlöcher oder hyperaktive Orientierungslosigkeit waren einige der ersten Anzeichen, die sich bereits nach wenigen Stunden TV-Konsum einstellten. Depressionen, Haarausfall, Hodenschrumpfung, Brechdurchfall und Suizidversuche folgten in kurzem Abstand. Pro7SatEinsFingerImPoMexikoMediaGmbH&CoKG und die RTL-Gruppe, ausstoßtechnisch die Hauptverursacher der medialen Scheißhausgase, weigerten sich die Resultate anzuerkennen und beriefen sich darauf, sowieso gar nicht lesen zu können. Zudem wurden Gutachten der Senderfamilien vorgelegt, die beweisen sollten, dass man es gar nicht besser könne und auch nicht wolle und außerdem ganz viel Geld damit verdiene, weshalb das ‚verehrte aber schwammhirnige Pisspublikum sie mal kreuzweise am Arsch lecken’ könne. Die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten erklärten sich bereit, theoretisch gewisse Regelwerte einzuhalten, wenn das praktisch nicht mehr Arbeit mache als vorher und keiner der Mitarbeiter dadurch aufwacht. Man müsse aber berücksichtigen, dass die durch das rituelle Verbrennen der Gebührengelder automatisch produzierten Ausstoßwerte an Doofendioxid nicht unterschritten werden könnten. Einig waren sich die Sender nur darin, ihre Beklopptheitswerte nicht zu reduzieren, so lange es die anderen nicht auch tun und zwar viel früher und doller. Womit sich der Pimmel wieder mal in den eigenen Schwanz beißt.

STARS AM ENDE

1. Wurzelsuche

Wer bin ich? Wo komme ich her? Warum bin ich in dieser Scheiß-Sendung und lasse schmierige Redaktionspraktikanten in meiner DNA rumwühlen? Alles Fragen, die sich Kandidaten schon bald in SAT1 fragen werden, wenn sie bei DNA – Unbekannt mitmachen. Denn dort darf man sich demnächst auf unterhaltsame Art in die Desoxyribonukleinsäure gucken und verborgene Familiengeheimnisse offen legen lassen. Natürlich bis hin zum Talk-Show-erprobten und allseits geliebten Vaterschaftstest bei der doofen Schlampenmutti, die einem gerade irgendein ungewolltes Blag unterjubeln will. Klingt evolutionär!

2. Palmenwedeln

Peinliche Partnersuche für allein gebliebene Bumsbirnen-Randgruppen ist momentan voll im Trend! Da im Inland aber fast alle schwer vermittelbaren Loser-Typen aufgebraucht und durchgesendet sind, geht RTL jetzt halt ins Ausland. Von der Liebe verschmähte Aussiedler suchen ein feines Frauchen mit niedrigen Ansprüchen aus der alten Heimat in Einsam unter Palmen – um sich nicht immer nur einen von der selbigen wedeln zu müssen. Das gleiche Single-Deppen-Verkupplungsprinzip wie immer, nur diesmal halt nicht im Kuhstall um die Ecke sondern in der spannenden Restwelt. Da freut sich vor allem der RTL-Redakteur, der endlich mal auf Senderkosten raus kommt!

3. Dschungelinvasion

Es geht wieder los! Als diese Zeilen entstehen sind zwar noch nicht alle DSCHUNGEL-CAMP-Insassen bekannt, aber es lässt bereits auf Großes Kino hoffen: Silikonrestmüllcontainer Brigitte Nielsen, Mehrfachgesangsvergeiger Daniel Lopes, DSDS-Gesichtsmalbuch-Piepsmäuschen Kim Debkowski, Unknown-TopModel-Hohlschädel-Blasmops-Tussi Micaela Schäfer… das klingt wie die Besetzungsliste für einen ganz billigen Horrorfilm! Alles Gruselwesen aus der Anderswelt der künstlichen Scheinheiligkeit, die plötzlich mit der Unberechenbarkeit der Natur und des eigenen verkorksten Egos konfrontiert werden. Ich freu mich drauf!

Die #SchleFaZ-Wunschfilm-Deutschland-Tour 2024

Tickets

19:00 Berlin Urania, Humboldtsaal
19:00 Berlin Urania, Humboldtsaal
AUSVERKAUFT
19:00 Hannover Theater am Aegi
19:00 Köln Theater im Tanzbrunnen
AUSVERKAUFT
19:00 Hamburg Friedrich-Ebert-Halle
19:00 Bremen Pier 2
19:00 Lübeck Kolosseum
19:00 Rostock Moya
19:00 Leipzig Haus Leipzig
19:00 Frankfurt Batschkapp
AUSVERKAUFT
19:00 Saarbrücken Garage
19:00 Kaiserslautern Kammgarn
19:00 Magdeburg AMO
19:00 München Alte Kongresshalle
19:00 Stuttgart Theaterhaus
19:00 Erfurt Alte Oper