#SchleFaZ-Tour-Tickets:

367. Große Fresse, nichts dahinter (TVS 06/09)

Ich bin echt der Coolste! Yeah, fuck, I’m the man, das weiß ich, steht auf meinem T-Shirt, und sogar meine Mutter sagt das. Ich bin voll lässig, sehr lustig, hoch intelligent und extrem bescheiden. Theoretisch kann ich eigentlich alles, vor allem auch Singen, Leistungssport und Modeln, weil das was diese ganzen so genannten Promis können, kann ich ja wohl erst recht. Ich bin außerdem der Mega-Lover und habe ohne Frage den Längsten. Manchmal wenn ich mich im Spiegel anschaue, laufe ich danach ein paar Stunden lang nackt mit einer Mördererektion durch die Wohnung und hänge an meinem Lümmel Wäsche zum Trocknen auf, Bettlaken zum Beispiel oder ein Dutzend Badetücher. Wäre ich eine Frau, ich hätte mir bereits selbst ein Kind gemacht! So oder ähnlich denken viele Männer von sich. Müßig zu sagen, dass es sich in diesem Falle meist um ganz besonders armselige und minipimmelige Sackgesichter handelt, deren IQ im unteren Drittel der Schabentier-Skala angesiedelt ist. Allerdings von der gütigen Evolution mit genügend Blödheit gesegnet, dies nicht zu begreifen. Denn Coolness liegt nun einmal nicht in der Behauptung, sie zu besitzen. Sie besteht im Wissen um die eigene Fehlbarkeit bei gleichzeitigem Bemühen, stets das Beste zu geben. Je größer die Fresse, desto mickriger die Gestalt, die sie aufreißt – eine mathematische Tatsache.

Umso trauriger, dieser Tage wegen der gerade stattfindenden Reichweiten-Messungen wieder mit besonders extremem Masturbationsgehabe beinahe sämtlicher deutscher Radiosender belästigt zu werden. Bei Raabs Bundesvision-Song-Contest durften uns die dümmsten Gute-Laune-Implosionen aus der Hirnfraß-Schmiede deshalb sogar vor der Kamera belästigen, bis hin zum inszenierten Live-Busengrapscher mit gespielt empörtem Ohrfeiglein. ‚Die größten/besten/abgenudeltsten Mega-/Giga-/Ultra-Hits’, die ‚lustigste/ überschätzteste/stinklangweiligste Morning-Show’, das meiste Nichts, die lautesten Moderationen, die pointenloseste Witzigkeit, die brechreizerregendste Selbstbeweihräucherung, das inhaltsloseste Gewäsch, die häufigsten Zeitansagen, die am meisten über sich selbst lachenden Arschgeigen, vom Besten nur das Besteste – fast könnte man über den bekloppten Krieg der sinnlosesten Superlative lachen, wenn er nicht so absolut erbärmlich wäre. Kaum ein Medium schreit die eigene Schwanzlosigkeit und intellektuelle Impotenz derart laut in die Welt wie das Radio, selbst das Fernsehen bemüht sich da bisweilen um einen Hauch von Subtilität. Wären die Radiosender Menschen, sie wären längst in psychiatrischer Behandlung, hätten keine Freunde und würden zusammen mit den DSDS-Versagern auf Bierfest-Bühnen ausgelacht. Außerdem bekämen sie mindestens einmal täglich eins in die Fresse, weil sie nach dem Onanieren immer allen Bekannten erzählen, sie hätten sich gerade verliebt.

STARS AM ENDE

1. Jury des Grauens

Im Mai ist es wieder soweit, da startet in Russland der alljährliche unvermeidliche Karneval des Euro-Pops, genannt Grand Prix. Doch weil die internationale Kamelle-Vergabe durch das Publikum immer unkontrollierbarer in Richtung Russendisco oder Bumsmusik vom Straßenstrich tendierte, sollen statt der unzuverlässigen Zuschauer jetzt wieder Fachjurys für eine faire Bewertung sorgen. Bei uns im Grusel-Gremium: Hoppel-Baby Jeanette Biedermann, Guildo Horn, Tobias Künzel von den Prinzen und das blondierte Horror-Gröhläffchen H.P.Heili-Geili-Baxxter von Scooter. Zumindest 50% dieser Jury machen mir große Angst… in wirklich jeder Beziehung!

2. Mister Flachpfeife

Da dachten die crazy Fun-Experten von SAT1 doch schon, den Heiligen Gral der Unterhaltung für ihr weiblich-ledig-junges Romantic Movie-Stammpublikum wieder gefunden zu haben: Mister Perfect! Die Quasi-Neuauflage des schon damals schmerzhaft überflüssigen Schwachmaten-Castings ‚Mann-o-Mann’ nach dem tollsten Typen aus dem Knallkopp-Käfig. Diesmal nur in noch langweiliger und moderiert von Mister Baldrian Alexander Mazza mit aufgeschweißter Dauergrinsemaske. Unerträglich doof und so belanglos, dass es brummt – was glücklicherweise auch das Publikum mit konsequenter Einschaltverweigerung quittiert. Gut, so bleiben uns die bereits geplanten Ableger-Formate hoffentlich erspart!

3. Germany’s Next Bobo

Die Suche nach Germanys Next ‚Germanys Next…’ geht weiter! Diesmal forscht Pro7 allerdings nicht nach dem nächsten Laufsteg-Luder, Eislauf-Promi oder mentalistischen Schiffsschaukelbremser, sondern dem zukünftigen ultimativen Show-Act! Also nach irgendwem, der irgendwas kann, möglichst auch was mit Dancing und Hüpfing und Armewedeling, denn den Jury-Vorsitz hat der Schweizer Tanzschlumpf DJ Bobo. Und der sucht coole Acts, die er in seiner Show verwursten kann oder so… oder auch nicht… oder auch eigentlich egal, wird sowieso der gleiche Murks wie immer und interessiert eh keine Sau!

Die #SchleFaZ-Wunschfilm-Deutschland-Tour 2024

Tickets

19:00 Hamburg Friedrich-Ebert-Halle
19:00 Bremen Pier 2
19:00 Lübeck Kolosseum
19:00 Rostock Moya
19:00 Leipzig Haus Leipzig
19:00 Frankfurt Batschkapp
AUSVERKAUFT
19:00 Saarbrücken Garage
19:00 Kaiserslautern Kammgarn
19:00 Magdeburg AMO
19:00 München Alte Kongresshalle
19:00 Stuttgart Theaterhaus
19:00 Erfurt Alte Oper